Nicht zugelassene Behandlungen

Es gibt eine Reihe von Therapieformen der Rosacea, die in Deutschland nicht zugelassen sind, aber dennoch in der einschlägigen Fachliteratur beschrieben werden und teilweise „off-label„, das heißt außerhalb der eigentlichen Indikationsgebiete, eingesetzt werden.

Bei den meisten gibt es außerdem zur Zeit keine Studien, die die tatsächlichen Therapieerfolge detailliert abklären. Die Inhalte dieser Seite haben daher rein informativen Charakter und stellen keine Aufforderung zur Anwendung dar. So weit es uns möglich war, haben wir auch die Hintergründe, warum die Therapien nicht zugelassen sind, hingewiesen.

Lokale Anwendungen

Tacrolimus

Tacrolimus ist ein Immunmodulator, der in Salben (0,075% bzw. 0,1%) aufgetragen wird und der für die Behandlung bei atopischer Dermatitis verwendet wird. Offensichtlich geht seine Wirkung aber über die Wirkung bei dieser Erkrankung hinaus, denn es wurde beobachtet, dass er auch bei steroidbedingter Rosacea erfolgreich wirken kann.

Ascomycin

Ein anderer Immunmodulator, nämlich Ascomycin, kann auch gegen Rosacea eingesetzt werden. Die übliche Konzentration beträgt 1%.

Milbenbefall

Es besteht der Verdacht, dass Demodex-folliculorum-Milben (Haarbalg- oder Mitessermilben) bei Rosacea als auslösender Faktor auftreten können. Als Therapiemöglichkeit werden in der einschlägigen Literatur daher die Gaben von Lindan, Permethrin-Creme (Infectoscab 5%) und Benzoylbenzoat genannt. Vor allem bei der Rosacea im 2. Stadium können diese Wirkstoffe hilfreich sein.

Systemische Therapien

Dapson

Dapson Fatol ist ein rezeptpflichtiges Arzneimittel, das gegen Parasiten wirkt und antibiotisch ist. Die tägliche Gabe bei Rosacea fulminans hat sich als wirksam erwiesen.

Clonidin

Das blutdrucksenkende Arzneimittel Clonidin soll einen positiven Einfluss auf die Rückbildung des Gesichtserythems haben. In niedrigen Dosierungen scheint dieses Mittel aber nicht ausreichend zu wirken, in hohen Dosierungen senkt es den Blutdruck.

Propranolol

Auch durch die Gabe von Propranolol (zweimal täglich 40 mg) soll angeblich das Gesichtserythem verringern bzw. rückbilden. Allerdings ist dieses Medikament gleichzeitig ein nicht-kardioselektiver Betablocker und hat dementsprechende Wirkungen auf Blutdruck und Pulsfrequenz.

Metronidazol

Metronidazol ist bedauerlicherweise bei einer systemischen Einnahme durch relativ hohe Nebenwirkungen gekennzeichnet. Seine orale Gabe im zweiten und dritten Stadium der Rosazea (bis zu 60 Tage 500 mg täglich) soll zu guten Ergebnissen geführt haben. Aufgrund der Nebenwirkungen ist aber eine Behandlungsdauer von mehr als 6 Tagen in Deutschland derzeit nicht zugelassen.