Medikamente & OP

Bei wem die „sanften Behandlungsmethoden“ nicht ausreichen, der kann unter ärztlicher Anleitung auch medikamentöse Therapien in Anspruch nehmen.

Lokale Behandlung mit Antibiotika, Azelainsäure und Metronidazol

Die herkömmliche Behandlung gegen Rosazea erfolgt durch Antibiotika und Azelainsäure (Skinoren 15%, Skinoren 20%) oder Metronidazol (z.B. Metrogel, Metrocreme, Rosiced, MetroGALEN oder Rozex), das einen direkten Einfluss auf die Gefäßempfindlichkeit bei Rosazea hat. Metronidazol war über lange Zeit nur als Magistralrezeptur verschreibbar, das erste Fertigpräparat erschien 2001 und seit 2003 gibt es auch eine Cremezubereitung im deutschen Handel, die Metrocreme von Galderma.

Die Wirksamkeit von Metronidazol ist in mehreren gut dokumentierten Studien nachgewiesen. Bei den meisten Patienten kommt es bereits nach etwa 3 Wochen zu drastischer Reduktion der Papeln und Pusteln und nach 9 Wochen ist meist der maximale Effekt erreicht. Die Nebenwirkungen dieser Behandlung sind gering, bei ca. 1 Prozent aller Fälle traten vorübergehende Reizungen auf.

Weitere Schulmedizinische Therapieansätze mit lokaler Anwendung wie Ivermectin oder Brimonidin stellen wir hier vor.

Systemische Therapie bei Rosacea

Antibiotika

In schweren Fällen, wenn die lokale Applikation von Cremes nicht ausreicht, kann auch eine systemische Therapie durchgeführt werden. Dabei werden orale Tetrazykline (Tetrazyklinhydrochlorid, Oxytetrazyklin) in einer drei- bis vierwöchigen Therapie verabreicht. Sowohl die Haut- als auch die Augensymptome einer Rosazea können auf diese Art und Weise meist gut unter Kontrolle gebracht werden. Neben dieser, seit über 40 Jahren bewährten, Therapieform gibt es auch die Möglichkeit Minozyklin oder Doxycyclin (die zweite Tetrazyklin-Generation) einzusetzen. Diese Medikamente sind ähnlich effektiv.

Isotretinoin bei Rosazea

Auch Isotretinoin kann bei Rosacea zum Einsatz kommen um ein bestehendes Rhinophym zu verkleinern. Aufgrund der Nebenwirkungen (Haut- sowie Schleimhaut- und Bindehaut- Reizungen, Kopfschmerzen, Leberfunktionsstörungen…) wird dieses Präparat aber seltener verwendet. Die Verwendung von kortisonhaltigen Medikamenten ist nicht anzuraten, da sie die Symptome noch verstärken.

Schüssler-Salze bei Rosacea

Eine interessante Alternative zur konventionellen Behandlung bei Rosecea bieten die Schüsslersalze. Patienten, die den Einsatz von allzu viel Chemie vermeiden wollen und mit den reinen Pflegetipps nicht genügend Erfolg erzielen können, haben die Möglichkeit auch andere Lösungsansätze zu testen. Am besten können Heilpraktiker, die auf die Anwendung von Schüsslersalzen spezialisiert sind, die richtigen Salze und deren Dosierung einschätzen, grundlegende Informationen gibt es aber auch auf dieser Seite.

Operative Entfernung (bei Rhinophym und Teleangiektasien)

Die Wucherungen, die bei der Knollennase auftreten, können auch chirurgisch (Exzision oder kryotherapeutische sowie elektrochirurgische Abtragung) oder mit dem Laser (Vaporisation mit dem CO2-Laser, Abtragung mit Erbium-Yag-Laser) entfernt werden. Hier gab es in den letzten Jahren bedeutende Fortschritte. Der Laser ist auch für das Entfernen der kleinen, erweiterten Äderchen im Gesicht sehr geeignet.