Sonderformen

Rosazea fulminans

Diese extrem starke Ausprägung der Rosazea führt zu starken Verunstaltungen im Gesicht und betrifft meist jüngere Frauen. Obwohl das Allgemeinbefinden kaum gestört ist, sind die Patientinnen psychisch aufgrund der Entstellungen sehr beeinträchtigt. Bei der Rosazea fulminans kommt es zur Bildung von großen Zusammenballungen von Knoten im gesamten Gesicht. Zusätzlich treten Abszesse bildende Fistelgänge auf, zahlreiche Pusteln und karbunkelartige Knoten verunstalten das Gesicht.

Glücklicherweise kann durch eine frühzeitige Therapie die Krankheit meist besiegt werden, Rezidive wurden bis heute keine beobachtet.

Granulomatöse Rosazea

Die granulomatöse Rosazea ist eine Sonderform, die relativ schwer zu behandeln ist. Auf der diffus geröteten Haut bilden sich braunrötliche Papeln bzw. Knötchen im gesamten Gesicht. Diese Form der Rosazea wurde früher Lupus miliaris disseminatus faciei genannt.

Morbus Morbihan (Ödem bei Rosazea)

Sind an einer Rosazea nicht nur die Blut- sondern auch die Lymphgefäße beteiligt, kann es zur Bildung von Ödemen im Gesicht kommen. Davon sind vor allem Stirn, die Region zwischen den Augenbrauen, Nase und Wangen betroffen. Der Name Morbus Morbihan kommt von der Region Morbihan in der Bretagne, in der ein großer Anteil der Bevölkerung keltischen Ursprungs ist und die entsprechende Prädisposition für Rosacea aufweist.

Steroidrosazea

Die Steroidrosazea entsteht meist, wenn die Rosazea über einen längeren Zeitraum mit glukokortikoidhaltigen Salben oder Cremes behandelt wurde. Es entsteht eine Steroidhaut, die durch Atrophie, Teleangiektasien, dunkelrote, großflächige und entzündungsbedingte Hautrötungen (Erytheme) und follikuläre Papulopusteln gekennzeichnet ist. Die Symptome können sich beim Beenden der Behandlung mit den glukokortikoidhaltigen Salben vorübergehend sogar verschlechtern!

Okuläre Rosazea

Ca. ein Viertel der Rosacea-Patienten haben okuläre Manifestationen, d.h. die Rosazea verteilt sich auf die Augen. Diese Ausbreitung hat im Prinzip nichts mit der Schwere der Grunderkrankung zu tun und kommt bei leichten Formen ebenso wie bei schweren Verläufen vor. In seltenen Fällen kann es auch sein, dass die Augensymptome den Entzündungen der Haut vorangehen.

Es kann unter anderem zur dauerhaften Rötung der Augen kommen, Brennen, Fremdkörpergefühle, Trockenheit oder Lichtüberempfindlichkeit werden regelmäßig beobachtet. Weiters besteht die Möglichkeit, dass sich eine Lidrand- oder Bindehautentzündung entwickelt. In schweren Fällen können sich selbst die Hornhaut oder die Regenbogenhaut entzünden. Da das Übergreifen auf die Augen gefährlich ist, muss in diesen Fällen der Rosace auf alle Fälle ein Augenarzt – zusätzlich zum Hautarzt – konsultiert werden.